Dezember 2015 – Vom Sein oder Nichtsein

„Actrice“, der Duft, der Veronica Ferres inspiriert


Handsignierter Parfüm-Flakon "Actrice"® mit Umverpackung, EdP; Cosmeurop Parfums®, Stolberg/ Rhld./ Deutschland, nach 2005

Handsignierter Parfüm-Flakon “Actrice”® mit Umverpackung, EdP; Cosmeurop Parfums®, Stolberg/ Rhld./ Deutschland, nach 2005

Weihnachtsgabe von Frau Veronica Ferres 2015

„Die Schauspieler sind der Spiegel und die abgekürzte Chronik des Zeitalters.“, behauptete einst Englands Theaterdichter William Shakespeare (*1564-†1616). Damit mag er nicht unrichtig gelegen haben, zumal das Elisabethanische Theater –benannt nach Königin Elisabeth I. von England (*1533-†1603) – nicht nur ein Sittengemälde darbot, sondern dieses auch in seinen organisatorischen Strukturen lebte. Als Begegnungsstätte aller gesellschaftlichen Schichten, wurde von der Obrigkeit überwacht, wer und was auf jene Bretter kam, die die Welt bedeuteten. Das Schauspiel, welches durchaus als Kunstform angesehen war, erweckte in den Augen der Kirche Argwohn, da es zu Falschheit und Unzucht verführte. Infolgedessen war es Personen weiblichen Geschlechts strengstens verboten auf der Bühne ihr schauspielerisches Können unter Beweis zu stellen. Für die Darstellung von Frauenrollen dienten den Theatertruppen üblicherweise junge Knaben, bis zu deren einsetzendem Stimmbruch. Schon am Namen der Schauspieltruppe ließ sich ableiten, dass diese sich aus männlichen Akteuren zusammensetzte, wie am Beispiel der damals sehr erfolgreich in London agierenden Lord Chamberlain’s Men.

Sicher war es nicht jedem vergönnt mit beträchtlichem Talent und einer außerordentlichen Kunstfertigkeit gesegnet zu sein, um sich neben der eigentlich darstellenden Charakterrolle zusätzlich in die Wesensart des anderen Geschlechtes einzufinden. Erfolgversprechend für jede Rolle blieb jedoch eine für unser heutiges Verständnis übersteigerte Gestikulation, in Übereinstimmung eines angemessenen, aber ausdrucksstarken Tonfalls der geforderten Stimmlage. Dies war evident den Wurzeln des griechisch-antiken Theaterspieles. Erst mit dem Zeitalter der Aufklärung drängte im Laufe des 18. Jahrhunderts zunehmend eine gewisse Natürlichkeit in den Vordergrund der Interpretationen.

Natürlichkeit und Nähe wünschen wir uns von unseren heutigen Film- und Fernsehstars gleichfalls, die – frei nach Shakespeare – den Zeitgeist vertreten. Die international geschätzte, deutschstämmige Schauspielerin Veronica Ferres (*1965), setzte mit Ihrem Parfum „Actrice“ ® eine Hommage an den komplex-vielschichtigen Beruf des Schauspielers. Der Duft verkörpert bewusst dem Namen nach (franz. Actrice; dt. Schauspielerin) das Rollenbild des weiblichen Akteurs. Im Gegensatz der Vielzahl anderer prominenter Persönlichkeiten unterstreicht Veronica Ferres mit der Lancierung dieses einen Parfumproduktes im Jahr 2005, ihren persönlichen Willen zur Einzigartigkeit. Zusammen mit dem bestechend schlichten, augenfällig elegantem Design des Flakons, mag das Parfum nicht nur für Frau Ferres eine Quelle der Inspiration von Natürlichkeit sein.

Präsentation: Glas-Café, Kleintettau; 02.12.2015 bis 10.01.2016; HINWEIS: Die Umverpackung wird im Rahmen der Präsentation nicht gezeigt!

Künftiger Standort: Dauerausstellung – Standort wird noch ermittelt

Wissenswertes: Wir möchten an dieser Stelle Frau Veronica Ferres unseren aufrichtigsten Dank für den handsignierten Flakon mit Umverpackung, sowie einem ebenfalls handsignierten Porträtfoto übermitteln, welche sie uns freundlicherweise für unseren Sammlungsbestand überreichte. Wir wünschen Frau Ferres weiterhin die Inspiration und Kreativität, mit der sie uns und unsere Museumsbesucher erfreut und hoffen, sie bleibt dem Europäischen Flakonglasmuseum weiterhin verbunden.