Anlässlich des am 22. Mai stattfindenden Internationalen Museumstages lädt das Europäische Flakonglasmuseum zur Finissage der noch laufenden Sonderausstellung “Dem Dunkel entwachsen, dem Lichte zum Spiele – Der Wald als Ursprung des thüringisch-fränkischen Glases“ ein. Der Wald, für Menschen seit jeher ein Ort der Angst und Gefahr, aber auch des Spiritualismus und Lebens, ist auch heute noch dunkel und geheimnisumwittert. Wie kaum eine andere Region lebt die thüringisch-fränkische Region mit und durch ihre waldreichen Gebiete. Als Überlebensraum bot der Wald in der Vergangenheit den ansässigen Menschen Arbeit und somit eine Existenzgrundlage, deren Nachwirkungen auch heute noch zu spüren sind – insbesondere im Bereich des Glases. Mit seiner Sonderausstellung reflektierte das Europäische Flakonglasmuseum die Entwicklungen, welche zur Entstehung der regionalen Glasindustrie beitrugen. Die Herstellung des Waldglases, das bereits durch seine Namensgebung eng mit dem Lebensraum Wald verbunden ist, bildet hierbei einen markanten Schwerpunkt.
Wie reichhaltig und wirtschaftlich strukturiert die vorindustrielle Glasproduktion in der thüringisch-fränkischen Region war, belegen schließlich archäologische Ausgrabungen von Kohlenmeilern und Waldglashütten. Mit dieser Ausstellung bietet sich für den Besucher eine interessante Spurensuche in die Frühzeit der Glasherstellung.
Am 22. Mai schließen sich die Tore dieser interessanten und viel besuchten Sonderausstellung mit ihren herausragenden Leihgaben aus renommierten Museen. Nutzen Sie bei freiem Eintritt in zwei Finissageführungen um 13:00 Uhr oder 15:00 Uhr letztmalig die Möglichkeit, Impressionen des einstigen Ökosystems Wald auf sich wirken zu lassen (Öffnungszeit des Museums am Internationalen Museumstag von 13-17 Uhr).
Weitere Überraschungen warten in den Räumlichkeiten der Dauerausstellung! So zum Beispiel das fertiggestellte Diorama einer Dorfglashütte mit Sonnenverlauf oder die farbenfrohen Heinzelmännchen, die frisch in unsere Glas-Höhle eingezogen sind. Aber selbstverständlich noch mehr…
Darüber hinaus können sich große wie kleine Besucher über das einstige Köhlerhandwerk informieren, indem sie auf dem nahe gelegenen „Köhlerpfad“ die historischen Meilerstellen im Wald bei Kleintettau zu Fuß erkunden.
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